Der heutige Tag verlief leider ganz anders als geplant. Beim Frühstück bemerkten wir, dass unser Kühlschrank nicht mehr kalt war. Wir mussten also schon wieder die Hotline unseres Vermieters Road Bear anrufen. Da unter der 24/7 Hotline niemand abhob, ergoogelten wir die Nummer der Niederlassung in Denver. Dort wollte man uns erst nicht helfen, aber wir blieben hartnäckig und verlangten einen Techniker.
Er ging in ein baugleiches Wohnmobil und prüfte ein paar Dinge mit uns. Wir hätten z.B. schon selbst die Sicherung gecheckt, aber die Beschriftungen im Sicherungskasten sind leider unlesbar. Mit seiner Hilfe konnten wir die richtige identifizieren. Sie war ok. Dann ließ er uns noch die Batterie checken. Da wussten wir, dass sie komplett voll ist. Wir waren ja gestern endlos gefahren. Ein Aus- und Einschalten des Kühlschranks half auch nicht. Seine letzte Idee war am Schalter, der das Verhältnis zwischen Tiefkühlschrank und Kühlschrank steuert, weiter in Richtung Kühlschrank zu stellen. Als auch das nichts half, gab er auf und verwies wieder auf die allgemeine Hotline, die demnächst verfügbar sein sollte.
Außerhalb der US-Öffnungszeiten werden Anrufe anscheinend nach Neuseeland weitergeleitet. Das funktioniert aber offensichtlich nicht wirklich. Als wir bei der Hotline endlich jemanden erreichten und die Standardfragen durch hatten, wurden wir aufgefordert den Kühlschrank für sechs Stunden abtauen zu lassen. Das lehnten wir natürlich ab, weil wir uns sicher waren, dass das nur Verzögerungstaktik ist und wir auch gerade erst groß eingekauft hatten. Wir diskutierten mit der Dame, dass sie eine Werkstatt suchen sollte. Wir lieferten ihr sogar den Tipp, dass der nächst größere Ort Dickinson heißt und 60 Kilometer entfernt ist. Da sie das mit der Werkstatt nicht sofort lösen konnte, vereinbarten wir Kühlboxen und Eis zu besorgen für ihre Abtauaktion. Wir bekamen eine Zusage für die Kostenübernahme.
Parallel zu der ganzen Telefonaktion versuchten wir noch unser Wäscheproblem zu lösen und waren auch erfolgreich. Wir fanden an der Rezeption eine Telefonnummer und erreichten die Managerin. Das war anscheinend die Person, die uns gestern eingecheckt hatte. Sie ärgerte sich sehr über ihre Mitarbeiter, die die Tür abgesperrt hatten. Die Tür sollte nämlich tatsächlich offen bleiben. Die Managerin kam dann auch recht zügig vorbei, sperrte uns den Raum auf und schenkte uns als Entschuldigung noch ein paar Quarters für den Trockner. So konnten wir doch vor 10 Uhr losfahren.
In Medora an der Tankstelle erfuhren wir, dass es im Ort nirgends Kühlboxen gibt. Man schickte uns in den nächsten Ort, Belfield. Auf dem Weg dorthin ergoogelten wir in Dickinson eine Werkstatt, die auch RVs repariert. In Belfield riefen wir die Dame dann nochmal an. Sie hatte die Werkstatt ebenfalls gefunden, aber herausgefunden, dass sie keine Kühlschränke reparieren. Sie hatten ihr aber zwei Nummern gegeben von Personen, die evtl. helfen könnten. Die wollte sie jetzt kontaktieren. Kurz darauf meldete sie sich wieder mit der Info, dass der eine heute Nachmittag zu uns auf den Campingplatz kommen könnte. Sie gab uns seine Nummer, um Details zu vereinbaren. Die Dame war auf jeden Fall sehr bemüht und Rückrufe bzw. SMS Kommunikation funktionierten ganz gut.
Da sie auch als Vorbereitung für den Spezialisten wollte, dass wir abtauen, kauften wir zwei Kühlboxen im Dollar Shop. Leider hatte der kein Eis. Auch die erste Tankstelle nicht. An der zweiten waren wir dann erfolgreich. Unseren ersten Anruf hatte der Spezialist nicht entgegen genommen. Kurz darauf rief er aber zurück. Wir vereinbarten 18 Uhr und er sagte, dass wir nicht abtauen sollen. Das war uns ganz recht, da der Tiefkühlteil noch relativ kalt war. Mit dem Eis hofften wir so wenigstens einige Lebensmittel retten zu können. Da wir nichts weiter tun konnten, fuhren wir – wie ursprünglich geplant – zum Painted Canyon.
Painted Canyon
Die Aussicht vom Aussichtspunkt war ganz gut, aber riss uns nicht vom Hocker.
Nur schnell vom Aussichtpunkt einen Blick auf den Painted Canyon zu werfen reichte uns nicht. Wir hatten noch eine Wanderung in den Canyon geplant. Zunächst ging es ein Stück am Rand entlang. Dann stiegen wir steil hinab. Die bunten Felsen aus der Nähe zu sehen, war ganz nett. Besonders gut gefiel uns, dass wir auf der ganzen Wanderung fast keine anderen Menschen trafen. Auf dem Rückweg beim Aufstieg gerieten wir bei ca. 30 Grad und strahlend blauem Himmel ganz schön ins Schwitzen. Bei einem Blick zurück sahen wir dann zwischen den Hügeln in der Ferne noch einen Bison.
Bisons und ein Kojote in der South Unit
Da es noch ziemlich früh war, als wir wieder zurück am Parkplatz waren, beschlossen wir nochmal in den Südteil des Parks zu fahren in der Hoffnung die Bisonherde von gestern wieder zu finden. Und tatsächlich waren sie wieder in der Nähe der Straße ein kleines Stück vor der gestrigen Stelle. Nachdem wir sie eine Weile fotografiert hatten, fuhren wir bis zur gestrigen Bisonstelle weiter und kehrten dann um. Auf dem Rückweg sahen wir noch einen Kojoten.
Unser Kühlschrankspezialist schrieb uns um kurz vor 18 Uhr, dass es 18:20 Uhr wird, und fuhr dann auch tatsächlich pünktlich vor. Er ließ sich das Fach aufsperren, über das man von hinten an den Kühlschrank kommt. Wir hatten dort auch schon hinein geschaut, aber nichts sehen können, weil noch eine Plastikabdeckung davor geschraubt war. Wir wollten da nicht einfach dran herum schrauben. Er schraubte sie ab und stellte dann sofort fest, dass der Kompressor hinüber ist. Er maß 164 °F. Die einzige Lösung ist in so einem Fall wohl der Austausch des ganzen Kühlschranks.
Er rief Road Bear an, um die Freigabe dafür zu bekommen. Er war recht optimistisch morgen im Laufe des Tages einen Kühlschrank zu finden und diesen auch einzubauen. Road Bear verweigerte aber die Freigabe. Er und wir diskutierten ziemlich mit Road Bear, aber keine Chance. Wir sollen uns bei Walmart einen Minikühlschrank kaufen. Wo wir den hinstellen sollen und wie wir den während der Fahrt sichern sollen, konnte man uns nicht beantworten. Die nächste Idee war, dass wir nach Denver fahren könnten, um das Wohnmobil auszutauschen. Das sind ja nur gute 1000 Kilometer pro Weg.
Nachdem über Road Bear nichts zu erreichen war, riefen wir CU Camper an, über die wir gemietet haben. Da in Deutschland inzwischen Nacht ist, erreichten wir niemanden. Wir hinterließen eine Nachricht mit einer Beschreibung des Problems und einer Bitte um Rückruf. Darauf warten wir jetzt aktuell. Parallel haben wir CU Camper noch eine E-Mail geschrieben.